Goldmark's
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September
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FAMILIE HESSELBACH | Schwäbischer Post-Punk-Wave-Underground seit 1980 "Der deutsche (Post-)Punk fand nicht nur in Düsseldorf, Hamburg und Berlin statt. Mit ein, zwei Jahren Verspätung erreichte er die Provinz, wo an unwahrscheinlichen
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FAMILIE HESSELBACH | Schwäbischer Post-Punk-Wave-Underground seit 1980
„Der deutsche (Post-)Punk fand nicht nur in Düsseldorf, Hamburg und Berlin statt. Mit ein, zwei Jahren Verspätung erreichte er die Provinz, wo an unwahrscheinlichen Orten wie Limburg, Varel, Kulmbach oder Verden noch unwahrscheinlichere Anlaufstellen für die abtrünnige Jugend entstanden. Oder in Tübingen“, weiß Frank Apunkt Schneider in seinem Buch „Als die Welt noch unterging. Von Punk zu NDW“ zu berichten. Eben genau dort, in der beschaulichen schwäbischen Studentenstadt, greifen damals sechs junge Männer – denen traditionelle Rockmusik und vieles mehr erheblich auf den Geist geht – also selber zu Instrumenten und gründen diese nach der kleinbürgerlich-miefigen deutschen Fernsehserie der 1960ern benannte Band, die der Autor als „das wichtigste Organ des Tübinger Untergrunds“ bezeichnet. Und die sich zu einer Erfolgsgeschichte im deutschen Underground-Post-Punk-New-Wave entwickelt, ohne dass dies geplant ist: Anfang der 1980er tourt man in der Region, später in der gesamten Republik und dem benachbarten Ausland, begleitet durch Veröffentlichungen auf Kassette und auf Vinyl. Dann wird es erst einmal ruhiger, doch 2013 findet man erneut zusammen, weil es plötzlich (angestoßen durch die Wiederveröffentlichung alter Aufnahmen) wieder Freude macht mit den alten Freunden zu musizieren. Das ändert sich auch nach dem Tod ihres Gitarristen Handke Hesselbach im Jahre 2019 nicht, als Le Marquis von DIE SACHE den frei gewordenen Platz übernimmt.
- Die sechsköpfige Formation ist 44 Jahre nach ihrer Gründung besser denn je, greift auf alte Songs wie „Warnung vor dem Hunde“, „Blonde Frau“ oder „Süddeutschland“ zurück, weil die gut und alterslos sind, arbeitet aber auch an neuem Material und steht wieder auf der Bühne, mit der gleichen explodierenden Energie und dem selben originellen tanzbaren Sound, für die sie seit jeher bekannt sind. Damals wie heute hören wir meisterhaften Post-Punk und New Wave mit freigeistigen Erweiterungen in Richtung Ska, Funk, Disco, No Wave und schrägem Intellektuellen-Jazz (letzteres dem zickigen Gebläse mit Saxophon und Trompete zu verdanken), mancher fühlt sich an die FEHLFARBEN erinnert, andere bezeichnen sie als „die deutschen TALKING HEADS“ und die TAZ schreibt: „Der Einfluss von JAMES CHANCE AND THE CONTORTIONS aus New York, der britischen GANG OF FOUR und den Hamburgern PALAIS SCHAUMBURG ist unüberhörbar“.
Einlass
(Freitag) 20:30
Veranstaltungsort
Goldmark's
Charlottenplatz 1, 70173 Stuttgart
Veranstalter
Trash-a-go-go.dehttp://www.trash-a-go-go.de/